Städtischer Kindergarten Waibstadt

Beim Elternabend „Was erwartet mein Kind und mich im letzten Kindergartenjahr“ des Städtischen Kindergarten Waibstadt im Juli 2020 zeigten sich die pädagogischen Fachkräfte sehr optimistisch, was die Kooperation mit der Brunnenschule und dem Katholischen Kindergarten Waibstadt im Bildungshaus 3-10 angeht. Sicherlich wird es auch unter Pandemiebedingungen Möglichkeiten geben, im Jahr 2020/21 aktiv Bildungshaus zu gestalten. Doch bereits zu Beginn des neuen Kindergartenjahres stellte sich heraus, dass dies in Coronazeiten nicht mehr möglich sein wird.

In einem Schreiben vom Kultusministerium von November 2020 hieß es: „Da jahrgangs- oder institutionsübergreifende Gruppenbildungen laut Coronaverordnung Schule grundsätzlich nicht zulässig sind, dürfen Angebote der ‚Bildungshäuser 3-10‘ nicht durchgeführt werden. Eine Durchmischung der Gruppen und Institutionen ist laut Corona-Verordnung derzeit nicht gestattet.“

Demnach hatten weder die zukünftigen Schulkinder die Chance, die Schule allmählich in TOPU-Tagen, bei Bildungshausstunden und während des Jahreszeitensingens kennenzulernen, noch konnten die Schulkinder sich mit ihren ehemaligen Wegbegleitern austauschen und beispielsweise bei den Vorlesestunden im Kindergarten zeigen, was sie bereits in der Schule gelernt hatte. Frau Xenia Himmelhan, Bildungshausbeauftragte im Städtischen Kindergarten Waibstadt, berichtete: „Als ich am letzten Schultag den Erstklässlern mit ihren Lehrern zufällig auf der Straße begegnete, strahlten mich viele leuchtende Augen an. Manche Kinder lächelten mich verstohlen an, andere riefen mir bereits von weitem zu und wieder andere winkten mir ganz unscheinbar. Es war zu spüren, dass sie sich alle freuten, mich zu sehen. Das freute mich sehr, machte mich aber auch traurig. Wir konnten so wenig teilhaben an den vielen Lernschritten, die sie im letzten Jahr begangen hatten. Auch den Kindern hätte es gutgetan, den Kontakt zu uns aufrecht erhalten zu können.“

Kooperation fand allerdings auf der Austauschebene der Fachkräfte statt. Die Kooperationslehrerinnen nahmen sich viel Zeit, mit den einzelnen pädagogischen Fachkräfte über die neuen zukünftigen Schulkinder zu sprechen. Wo liegen ihre Stärken und wo ist noch Unterstützungsbedarf? In einzelnen Fällen bestand die Möglichkeit, die Kinder mit den Augen als Lehrkraft im Kindergarten zu beobachten und das Fachpersonal zu unterstützen.

Mit den Lockerungen nach den Pfingstferien durften die Kinder dann zumindest das Schulhaus besuchen und die ein oder anderen Schulstunde ohne Schulkinder, aber mit Lehrerin genießen. „Bei den Schulstunden in der Schule herrschte eine ganz besondere Atmosphäre. Die Kinder waren sehr stolz und freuten sich sehr, wenn wir uns in Richtung Schule auf den Weg machten.“, beschrieb Frau Saskia Winterhalder, ebenfalls Bildungshausbeauftragte des Städtischen Kindergarten Waibstadt, die Schulausflüge.

Leider ist bereits jetzt schon von Kultusministerebene festgelegt, dass auch im nächsten Kindergartenjahr kein Bildungshaus 3-10 stattfinden. Dennoch bleiben die Fachkräfte aller Einrichtungen im regen Austausch, sodass sie, sobald es wieder möglich ist, mit vielen Ideen durchstarten können.