-Gefühl und Mitgefühl

Genauso wie ein Kind lernen muss, auf zwei Beinen zu stehen, eine Tasse festzuhalten oder einen Dreiwortsatz zu sagen, so muss ein Kind auch lernen, mit Gefühlen umzugehen. Diese Fähigkeit wird gebraucht, um aufeinander Rücksicht zu nehmen, Kontakte zu pflegen, einander zu verstehen und wertzuschätzen.

Damit ein Kind lernt, mit seinen Gefühlen umzugehen, muss es drei wesentliche, aufeinander aufbauende Fähigkeiten erwerben: Eigene Emotionen (Wut, Ärger, Trauer, Freude, Zufriedenheit) erkennen, ausdrücken und regulieren. Wenn es diese Fähigkeiten – das Bewusstsein für und den Umgang mit den eigenen Gefühlen – für sich erlernt hat, kann es sich Einfühlungsvermögen und Mitgefühl aneignen. Diese Fähigkeiten stellen die Basis der Emotionalen Intelligenz dar.

Durch die Haltung der pädagogischen Fachkraft, die durch Wertschätzung, Echtheit, Begegnung auf Augenhöhe täglich in der Offenen Arbeit gelebt wird, erfährt Ihr Kind jeden Tag aufs Neue, seine Emotionen kennenzulernen, auszudrücken und selbständig zu regulieren. Wichtig dabei ist, das Kind mit seinen Gefühlen ernst zu nehmen, seine Emotionen durch Körperhaltung, Mimik, Gestik und Sprache zu spiegeln und diese gemeinsam mit ihm auszuhalten bzw. zu regulieren. Geprägt durch die eigene Biographie und Lebenserfahrung reagiert jede pädagogische Fachkraft individuell. Durch das Offene Konzept stehen Ihrem Kind dadurch vielfältige Möglichkeiten, Gefühle zu erkennen und zu regulieren, zur Verfügung.