2. August 2016
Mathematik im Alltag oder der Teebeutelimpuls
Viele von uns verdrehen die Augen und denken nur ungern an ihre Mathematikerfahrungen zurück, die sich meist auf die Zeit in der Schule beziehen.
Muss man das unbedingt schon den Kindergartenkindern zumuten?
Die Pädagoginnen Birgit Link und Xenia Himmelhan des Städtischen Kindergarten Waibstadt sind durchweg davon überzeugt und starten ihr Teebeutelexperiment.
Dank vieler Teetrinkhelfer konnten insgesamt mehrere Tausend Teebeuteltütchen gesammelt und den Kindern zur Verfügung gestellt werden. Es gab keinerlei Vorgaben, nur ein leicht erhöhtes Podest und eine große Wanne, bunt gefüllt mit verschiedenen Teebeuteltütchen. Schon gingen die ersten mathematischen Erfahrungen los. Die Menge 1, 2, 3, viele wurde mit allen Sinnen erfasst. Vor allem die Jun-gen badeten regelrecht darin.
Die Mädchen hingegen ließen sich für die roten Kussmundtütchen begeistern und suchten sich gezielt diese aus der Menge heraus. Dadurch angeregt konnten die Kinder durch vorgefertigte farblich unterschiedliche Körbchen ins farbliche Sortieren gelenkt werden. Alle halfen, diese richtig zu füllen.
„Das Sortieren und Klassifizieren von Mengen ist für den mathematischen Entwicklungsprozess von großer Bedeutung, denn das Kind muss in der Lage sein, spezifische Eigenschaften von Objekten z.B. Farbe, Form, Muster oder Anzahl als gleich oder unterschiedlich zu erkennen“, erläutert Xenia Himmelhan.
Große weiße runde Blätter rund um die Farbkästchen brachten einen neuen Impuls in die Runde. Die großen Kindergartenkinder kamen sofort auf die Idee, ein Muster zu legen. So entstanden schöne Teebeutelmandalas.
Frau Link meinte hierzu: „Mathematik wird auch als Wissenschaft der Muster bezeichnet, da alle ihre Bereiche und Inhalte auf der Erfassung von Mustern und Strukturen basieren.“
Schließlich durfte auch das Zählen nicht fehlen. Ja nach Alter beschäftigten sich die Kinder mit den Würfel- oder den Zahlenbilder und zählten die richtige Anzahl der farbigen Teebeuteltüten an die richtige Stelle auf den großen Blätterbögen. Sie erfanden teilweise sogar selbst Aufgaben, die sie eigenständig lösten oder anderen Kindern zur Verfügung stellten. „Welch eine ruhige Atmosphäre. Ich freue mich schon auf die Weiterentwicklung im mathematischen Bereich.“, meinte Frau Pusch, die diesen letzten Impuls unterstütze.
So kann Mathematik auch schon im Kindergarten Spaß machen.