3. Juli 2015
Die Waldwoche
Aus den Beobachtungen beim letzten Natur-Erlebnis-Tag entwickelte sich bei den Pädagoginnen des Städtischen Kindergarten Waibstadt die Idee, den Kindern die Möglichkeit zu geben, längerfristig einen bestimmten Wald- und Feldplatz auszukundschaften, dort zu experimentieren und sich ins Spielen und Bauen mit den Materialien die der Wald bietet, zu vertiefen.
So startete der Versuch einer Waldwoche, bei der die Kinder entscheiden konnten, ob sie jeden Tag im Wald verbringen bzw. nur einen oder mehrere dieser fünf Waldtage mitgehen wollten.
Es konnten viele unterschiedliche Erfahrungen sowohl auf Seiten der Kinder als auch auf der der Erwachsenen gesammelt werden. So hatte jeder Tag seinen ganz eigenen Schwerpunkt und Charakter.
Der Wald, der schnell bei den Kindern zum „Grüffelowald“ wurde, wurde auskundschaftet, die Grenzen und Wege ausgetestet. Die Kinder begaben sich auf die Suche der Grüffelospuren (einem gefährlichen Bilderbuchtier) und entdeckten seine Höhle, seinen Schlafplatz und seine Feuerstelle. Auch andere Tiere und pflanzliche Strukturen wurden untersucht. So sah man die Kinder mit Lupen bewaffnet, das Baumharz am Stamm oder das Krabbeln der vielen großen Ameisen betrachten. Das frisch gemähte Gras lud zum Bauen und zu Grasschlachten ein. Es entstanden beispielsweise ein gemütliches Sofa, das sich hervorragend zum Faulenzen eignete und ein Riesenhügel, der so groß wie die Kinder selbst war. Natürlich war die Natur der geeignetste Raum für verschiedene Rollenspiele.
Da gab es Ritterburgen mit Kerkern und Kämpfern, es gab Drachenfamilien, Märchenfiguren und ganz alltägliches Familienleben.
Selbst durch den Regen ließen sich unsere Waldkinder nicht abhalten. Aus dem Waldtag wurde daher ein zweistündiger Regenspaziergang, den alle zwar nass, aber auch sehr gut in Erinnerung behielten.
Die abschließende Gesprächsrunde zeigte, dass dies nicht ein einmaliges Ereignis bleiben wird.