5. März 2014
Ein Musiktheaterstück entsteht
Im Rahmen des Bildungshauses 3 – 10 fanden Ende Februar die TOPU Tage statt .An diesen drei Tagen konnten die Vorschüler der beiden Waibstadter Kindergärten sowie die Erstklässler der Brunnenschule im städtischen Kindergarten ein eigenes Musiktheater gestalten.
Wir spielen Theater! Aber wie? Was für ein Stück? und wo? Was und wen braucht man dafür alles? Diese Fragen beschäftigen die Kinder. Für eine gelungene Aufführung braucht es Schauspieler, Bühnengestalter und natürlich Musikanten, die das Theaterstück passend begleiten. Interessenorientiert konnten die Kinder sich dafür in diese drei Gruppen aufteilen.
Die Rahmengeschichte für das musikalische Theater, für das von den Kindern die musikalische Begleitung, die Schauspielerei und die Bühnengestaltung erarbeitet wurden, hat Frau Renz-Wennesz geschrieben. Dabei geht es um drei Musikanten, die durch einen Hexenzauber gemein und hinterhältig werden und die Prinzessin entführen.
Der mutige Prinz aus dem Nachbarreich jedoch macht sich, unterstützt von der Königin und ihrem geheimnisvollen Zauberstab, auf den Weg, die Prinzessin zu retten und den Hexenbann rückgängig zu zaubern.
In der Schauspielergruppe erarbeiteten die Kinder gemeinsam mit Frau Reiser, was einen guten Schauspieler ausmacht, wie er auf der Bühne präsent ist. Außerdem entwickelten die Schauspieler gemeinsam ihre Dialoge für das Theaterstück. Dabei durften sie sich streiten, Zaubersprüche überlegen, trauern, usw. Diese vielfältigen Emotionen spiegeln sich natürlich auch in Mimik und Gestik, so dass neben den Dialogen überlegt wurde: Wie sehen wir denn aus, wenn wir gemein sind? Was machen die Hände dabei? Wie weint eine Königin? Die Schauspieler überlegten auch, was sie für ihre einzelnen Rollen benötigten: Kostüme, Requisiten, etc.
Ein Musiktheater braucht natürlich auch eine entsprechend gestaltete Bühne. Diese wurde von den Kindern gemeinsam mit Frau Killian entworfen und dekoriert. Dafür überlegten sie welche Kulissen und Requisiten für die Geschichte nötig sind, wie sie auf der Bühne arrangiert werden müssen, um von den Zuschauern richtig wahrgenommen zu werden. Wichtig ist hierbei auch, dass alle Mitspieler und die Zuschauer genügend Bewegungsfreiheit haben. Die Bühnengestalter, die im Verborgenen zaubern, indem sie dem zuerst bunten Schloss die spätere schwarze und düstere Stimmung durch Tücher überwerfen, dürfen dabei auch ihren eigenen Platz hinter den Kulissen nicht vergessen. Nur so können sie im passsenden Moment aktiv werden und dabei nicht von den Zuschauern gesehen werden.
Auch die musikalische Umrahmung des Theaterstücks stellt einen wichtigen Teil des Gesamtgeschehens dar. Mit Frau Renz-Wennesz wählten die Kinder aus einem bunten Angebot an Klang-Instrumenten ihre passende klingende Begleitung zur jeweils darzustellenden Stimmung der Helden der Geschichte aus. So zeigte der Trommelwirbel die düstere Stimmung im verzauberten Schloss an, die dicke Pauke lässt krachend die Kerkertür zufallen und die freundliche Triangel erlöst alle wieder von dem bösen Zauber. Dazwischen ertönen immer wieder klassische Stücke von Telemann, Prokofjew und Mozart, die die Kinder teilweise auch mit ihren Holz-Klangstäben und Röhrentrommeln begleiten. So fügt sich die Musik in die Geschichte ein und ganz nebenbei wird aus der Darstellung der Kinder ein Musical.
In den ersten beiden Tagen wurde also viel in den drei Gruppen gearbeitet, die am Ende eines Vormittags immer wieder zusammentrafen und sich gegenseitig ihre gemeinsamen Ergebnisse vorstellten. Dabei mussten sich alle drei Gruppen gut untereinander absprechen, um am Ende ein gemeinsam gelungenes Theaterstück zu schaffen. Dann wurde für die Vorstellung, die am letzten Tag vor den Kindergartenkindern des städtischen Kindergartens stattfinden sollte, geprobt.
Und am letzten Tag fand die Generalprobe statt, so dass die Aufführung vor Publikum wie am Schnürchen klappte! Die Zuschauer waren begeistert und forderten eine Zugabe.
Die Tage vergingen wie im Flug und die Kinder kamen mit vielen neuen Erfahrungen in die Schule oder den Kindergarten zurück und berichteten stolz von ihren Erlebnissen.