29. Juli 2025

Gewaltfreie Kommunikation im Kindergarten – Das Projekt Giraffentraum®

Bedürfnisse und Gefühle spielen eine wichtige Rolle in unserer alltäglichen Kommunikation. Im Zuge dessen befassen sich die pädagogischen Fachkräfte Birgitt Reiser und Mirco Werschak gezielt mit gewaltfreier Kommunikation und der Einführung des Projekt Giraffentraum® nach Frank und Gundi Gaschler.

Ende Mai wurde im Kindergarten eine Babygiraffe gefunden. Diese hat sich verlaufen und ist noch so klein, dass sie sich nur non-verbal verständigen kann. Um die vier Grundschritte der gewaltfreien Kommunikation (Beobachtung, Gefühle, Bedürfnisse, Bitte) kennenzulernen, trafen sich die Kinder in regelmäßigen Giraffenkreisen mit der Babygiraffe. Zuerst sprachen die Kinder über ihre Beobachtungen. Wie sieht eine Babygiraffe aus? Welche Farbe hat sie? Gibt es Besonderheiten? Dabei wurden Beobachtungen von Interpretationen unterschieden.

In den nächsten Einheiten befassten sich die Kinder mit Gefühlen wie Trauer, Angst, Fröhlichkeit, Wut und Enttäuschung. Da sich die Babygiraffe traurig und ängstlich fühlte, wurde im nächsten Schritt überlegt, was sie braucht. Die Kinder lernten Bedürfnisse wie Gemeinschaft, Spiel und Spaß, Ruhe, Trost und Nahrung. Auf einem Blatt Papier durfte jedes Kind seine Bedürfnisse malen. Diese wurden dann in einer Schatzkiste gesammelt. In der letzten Einheit befassten sich die Kinder damit, welche Bitten die Babygiraffe an sie haben könnte. Die Bitte, um Hilfe bei der Suche nach der Mama, wird von den Kindern in Form von Suchplakaten umgesetzt. Diese werden demnächst in Waibstadt verteilt und aufgehangen.

Um die bedürfnis- und bindungsorientierte Kommunikation im Kindergarten zu verfestigen, soll eine Giraffenecke entstehen, um den Kindern einen Ort zum Rückzug und einen Platz für intensive Gespräche zu bieten.

Um den Eltern das Projekt Giraffentraum® vorzustellen, fand bereits am 20. Mai ein Elternabend statt.

Die Referentin Frau Wilhelm hatte eine Präsentation vorbereitet, die einen Einblick in die Gewaltfreie Kommunikation und deren Begründer M.B. Rosenberg bot. Dabei ging sie besonders auf die Möglichkeiten der Konfliktlösung ein. An praktischen Beispielen zeigte sie den Eltern neue Wege auf und verwies auf die Bedeutung der Bedürfnisorientierten Kommunikation im Kindergarten. Frau Wilhelm stellte das Projekt Giraffentraum vor und war im Anschluss bereit, die Fragen der Eltern zu beantworten. Der Elternabend war für viele interessant und sehr unterhaltsam gestaltet, die Initiatoren hätten sich jedoch gewünscht, dass mehr Eltern Interesse an der Mitwirkung der Erziehungspartnerschaft gezeigt hätten.