14. September 2012

Von Kopf bis Zeh – Körperprojekt

Jedes Jahr bietet der städtische Kindergarten Waibstadt angehenden Erzieherinnen die Möglichkeit ein Berufspraktikum/Anerkennungsjahr zu absolvieren:
Dies bedeutet ein Jahr als vollwertige Mitarbeiterin im Erzieherinnenteam zu arbeiten, um dann am Ende der Erzieherausbildung mit der staatlichen Anerkennung abzuschließen.
Im Kindergartenjahr 2012-2013 war Melanie Diehm (siehe auch www.kiga-waibstadt.de unter Oktober 2011-Neuigkeiten) als Berufspraktikantin bei uns tätig. Innerhalb dieses Jahres führte sie das Projekt „Von Kopf bis Zeh“ mit einer Kleingruppe durch:
Acht Mädchen im Alter von 2 und 3 Jahren des städtischen Kindergartens Waibstadt, lernten in den vergangenen Monaten in 25 Projekteinheiten Vieles über sich, den eigenen Körper und die eigenen Fähigkeiten kennen.

Zu Beginn ging es erst einmal darum den eigenen Körper kennen zu lernen. „Wie groß bin ich? Wie sieht ein Handabdruck von mir und wie von dir aus? Wie heißen all die vielen Teile, die da an meinem Körper „hängen“?“ oder ähnliche Fragen galt es zu beantworten. Spielerisch fanden die Kinder eigene Antworten und bekamen Gelegenheit sich und ihre Freunde zu beobachten.

Nachdem das eigene Körperbewusstsein entfacht war, wollten die Kinder den eigenen Körper auch aktiv wahrnehmen. Fühlspiel, Barfußparcours, Massage, Entspannungsgeschichte und viele andere Projekteinheiten wurden in diesem Abschnitt von den Kindern bewältigt. Besondere Höhepunkte waren hier der Besuch im Pferdestall mit Picknick auf Strohballen, bei welchem sich alle acht Mädchen auf den Rücken des großen Pferdes trauten, sowie eine Aktion mit farbiger Körperschaumseife, mit welcher sich die Kinder ihre eigene Haut und die ihrer Freundinnen einseiften. Körperkontakt war plötzlich von großer Bedeutung, die Mädchen entschieden in jedem Projektschritt für sich „Wie weit möchte ich gehen, was ist mir zu viel und was tut richtig gut?“.

Als die Kinder nach vielen Einheiten mit dem Gespür für den eigenen Körper vertraut waren, wollten wir gemeinsam ausprobieren was unser Körper denn so alles kann. Wir machten Spaziergänge, besuchten Spielplätze vor Ort, erprobten motorisches Geschick beim Fahren von verschiedenen Fahrzeugen, beim Schaukeln, Wippen und Klettern. Auch Fingerspiele, Zehenspiele, Bewegungslieder und -spiele oder Übungen für die Mundmotorik beschäftigten die Kinder. Besonderen Spaß hatten die Mädchen in einer „Wi-Wa-Wackeligen-Turnstunde“, dort konnten sie verschiedene Stationen zur Gleichgewichtsschulung bewältigen.

Krönender Abschluss einer wirklich tollen Projektzeit war der gemeinsame Spielplatzbesuch mit den Mamas der Mädchen. Die Kinder erzählten von Projekteinheiten, die ihnen besonders gut gefallen haben, sangen ihren Müttern unsere gelernten Bewegungslieder vor und animierten sie zum Mittanzen des beliebten „Flummiliedes“. Außer Puste doch mit viel Freude beobachteten diese im Anschluss ihre Kinder, die selbstsicher und motorisch geschickt die Spielgeräte erprobten. – Und so manche Mama lächelte stolz beim Anblick der so bewegungsfreudigen und -sichere Kinder, die kletterten, sich selbst auf der Schaukel anschubsen konnten oder einander beim Balancieren die Hände reichten.
Im Anschluss picknickten wir gemeinsam auf der großen Wiese, so dass auch die Eltern Gelegenheit zum Austausch bekamen.

Rückblicken können wir auf ein wirklich tolles Projekt, das uns und den Mädchen viel Freude bereitet hat. Sie konnten Vieles über sich lernen, entwickelten sich weiter, gewannen Selbstsicherheit und motorische Kompetenz, knüpften Freundschaften untereinander und nahmen jeder für sich ein ganz eigenes erreichtes Ziel mit nach Hause.